In einer Mehrstufenklasse sind Schülerinnen und Schüler mehrerer Schul-stufen in einer Klasse. Durch die Vermischung der Altersstufen ergeben sich viele Chancen:
Das Konzept der NMS Schubertviertel plant gemeinsam mit den Volks-schulen des Schulsprengels auf lange Sicht folgende Klassendurchmischungen:
Klasse „4, 5 & 6“:
8 Kinder der 4. Klasse Volksschule (4. Schulstufe)
8 Kinder der 1. Klasse Mittelschule (5. Schulstufe)
8 Kinder der 2. Klasse Mittelschule (6. Schulstufe)
Klasse „7 & 8“:
8 Kinder der 3. Klasse Mittelschule (7. Schulstufe)
8 Kinder der 4. Klasse Mittelschule (8. Schulstufe)
Die rasante technische, aber auch wirtschaftliche Entwicklung bringt neue Herausforderungen mit sich. Wir sind überzeugt, dass es in der Zukunft Menschen braucht, die offen, selbstbewusst, flexibel, kreativ und zielstrebig mit dieser Zeit gehen und diese (neu) gestalten.
Gleichzeitig ist es wichtig, trotz des oft hohen Leistungsdrucks, jedem Kind die Zeit zu geben, die es braucht, um sich in seinem Rahmen bestmöglich zu entwickeln und zu entfalten. Jedes Kind soll den Raum bekommen in seinem Tempo durch Lernerfolge gestärkt zu werden und mit Herausforderungen umgehen zu lernen. Gleichzeitig sollen das Selbsteinschätzungsvermögen und das Selbstbewusstsein gestärkt und auch die Interessen und Begabungen der Kinder berücksichtigt werden. Die Kinder brauchen Werkzeuge und Tools, um sich Wissen anzueignen und gleichzeitig mit diesem Wissen kompetent umzugehen.
In diesem Sinne sehen wir die Mehrstufenklasse als eine Chance für:
Die Lernbegleitung erfolgt individuell, das Kind übernimmt (Mit-)Verantwortung für sein eigenes Lernen und Tun. In Einzelgesprächen wird mit der Schülerin/dem Schüler über „Gelingendes“ und noch „Nicht-Gelingendes“ reflektiert und die nächsten Schritte zu mehr „Gelingendem“ festgelegt. Den Rahmen für dieses Arbeiten bildet in allen Fächern der gesetzlich vorgegebene Lehrplan.
Das Lernen in der Schule erfolgt auf der bereits erprobten Basis der potenzialfokussierten Pädagogik. Dabei werden die durch den Lehrplan vorgegebenen inhaltlichen Ziele für den nächsten Zeitabschnitt vorgegeben und von den Kindern individuell bearbeitet.
Das Kind entscheidet dabei mit Unterstützung des Lehrers/der Lehrerin für welche Aufgaben (Schwierigkeitsstufe, …) für den Lernerfolg sinnvoll sind.
Es gibt klare Rahmenbedingungen und Vereinbarungen wie z.B.:
Durch die individuelle Lernbetreuung werden die nächsten Schritte vereinbart und eventuelle inhaltlich auftauchende Fragen geklärt.
Fallweise werden Lernimpulse in Gruppen außerhalb der Klasse gesetzt. Diese Lernimpulse werden nicht nur vom Lehrpersonal, sondern auch von den Schülerinnen und Schülern einer höheren Schulstufe gesetzt.
Gegenstände wie Geographie und Wirtschaftskunde, Biologie und Umweltkunde und Sachunterricht werden kombiniert und im Gegenstand Naturwissenschaften (NAWI) in der 4., 5. und 6. Schulstufe zusammen behandelt.
Die Stoffgebiete werden in Themenblöcken eigenständig von den Kindern erarbeitet. Jede Schülerin und jeder Schüler arbeitet in seinem Tempo an unterschiedlichsten Aufgaben und kann am Ende der Erarbeitung ihr/sein Wissen zeigen. Dies kann bei jedem Lernenden zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden und hängt vom individuellen Niveau und Interesse jedes Einzelnen ab. Manche Themen werden dabei in schulstufenübergreifenden Teams erarbeitet und gegebenenfalls präsentiert. Der Vorteil dieser Form des Lernens ist, dass die Kinder und Jugendlichen der unterschiedlichen Schulstufen verschiedene Erfahrungen, Sichtweisen und Potenziale mitbringen, welche für die gesamte Gruppe eine Bereicherung sind.
Eine sinnvolle und nützliche Unterstützung dabei bilden Tablets, welche an unserer Schule jederzeit jedem/jeder Schüler/in zur Verfügung stehen und individuell eingesetzt werden.
Wir legen großen Wert auf Transparenz und auf eine enge Zusammen-arbeit mit den Eltern! Uns ist ein regelmäßiger Austausch mit den Eltern wichtig, um Ideen gemeinsam zu finden und umzusetzen, Ängste anzusprechen, erwünschte Entwicklungen weiter zu fördern und eventuelle Missverständnisse auszuräumen.
Wir bewegen uns mit der Mehrstufenklasse in einem autonomen Bereich, bei dem gewisse System-Voraussetzungen (wie z.B. Schülerzahlen) gegeben sein müssen. Wir werden auf eventuelle Veränderungen dieser Vorgaben reagieren und das Bestmögliche aus dem System für unsere Kinder herausholen.
